19. Alle- Gipfel – Tour
- herrliches, herbstliches Wettkampfwetter
- erneut neuer Streckenrekord mit dem Rad
- Teilnehmerrekord zum Auftakt der 20. Zittauer Gebirgsrangliste
Nachdem wir am letzten Wochenende beim Thomaslauf sehr schwierige Wetterbedingungen als Sportler und Organisatoren bewältigen mussten, hatte der Wettergott bei der gestrigen Gipfeltour ein Einsehen mit uns. Denn wir hatten Temperaturen über 10 Grad, Sonnenschein und herrliche Sicht auf den Gipfeln. Da machen natürlich Sport und Bewegung in der Natur richtig Laune. Aber man kann sich das Wetter eben nicht raus suchen. Ein paar Stunden später und wir hätten wieder im Schlamm, gestanden wie am letzen Wochenende. Allerdings ist das nicht nur das Wetter. Die extremen Forstarbeiten in unseren Wäldern machen ganze Wege- und Waldpassagen völlig unpassierbar in der jetzigen Jahreszeit. Da ist momentan von Romantik, Erholung, Tourismus oder sportlichen Möglichkeiten in unserem Zittauer Gebirge nicht viel übrig. Aber heute ist ja alles „Nachhaltig“. Egal, ob gut oder schlecht für uns. Momentan gibt es leider nicht viel gesellschaftlich Positives zu berichten.
Unter diesen unmöglichen Bedingungen organisierte unser Verein nun in den letzten Tagen dennoch zwei sportliche Veranstaltungen. Zwei Veranstaltungen mit langen Traditionen, die einfach in unsere Region gehören. Und die Resonanz dafür war sehr gut. Deshalb gleich vornweg ein Dank an alle sportbegeisterten Teilnehmer, die an diesen Veranstaltungen teilgenommen haben.
Die „Alle- Gipfel- Tour“ ist eine Teamveranstaltung in verschiedenen Kategorien. Ziel ist es, verschieden viele Berggipfel des Zittauer Gebirges zu erreichen. Unterschiedliche Altersklassen verlangen verschiedene Streckenlängen. Man kann Wandern, das war der Ursprung dieser Veranstaltung. Aber man kann auch als Crossläufer oder Mountainbiker seine Fähigkeiten beweisen.
Wenn man alle 10 Hauptgipfel unseres Gebirges unter die Füße nimmt, kommt man auf etwa 30 km und 1600 Höhenmeter. Die Streckenlängen unterscheiden sich aber doch ein wenig. Denn jeder Teilnehmer wählt seinen Weg nach seinen Fähigkeiten und nach seiner Ortskenntnis. Da gibt es schon manchmal Abweichungen von einigen Kilometern. Aber das macht uns allen ja nichts aus. Denn am Ende gibt es immer wieder sehr viel zu erzählen. Und wenn man dann mehrere Male hier mitgemacht hat, kennt man auch den einen oder anderen Schleichpfad, wenn er nicht gerade Land unter geackert wurde. Deshalb war es umso erstaunlicher, dass trotz der widrigen Wegebedingungen in einigen Abschnitten des Zittauer Gebirges (Gebiet Hohlsteinweg, Gebiet Stern, Gebiet Jonsberg) erneut ein neuer Streckenrekord mit dem Rad aufgestellt werden konnte. Im letzten Jahr wurde bereits bei strömenden Regen ein neuer Streckenrekord mit dem Rad gefahren. Das Team Eric Förster und Ingo Schöne (Post SV Görlitz/TSV Großschönau) konnten dem Team von 2017 Thomas Nicke und Rene Dutschke 3:30 Minuten abnehmen. Damit war eigentlich klar, dass dieser neue Rekord nicht mehr so schnell eingestellt wird. Aber denkste! Eric Förster hatte sich einen neuen Partner organisiert und griff seinen eigenen Rekord noch einmal mächtig an. Gemeinsam mit Rubens Muck jagte er noch einmal vier Minuten schneller durch das Gebirge, als im letzten Jahr. Damit bleibt der neue Rekord unter zwei Stunden. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet.
Aber nicht alle wollten einen neuen Streckenrekord aufstellen. Viele konnten auf den Gipfeln die herrliche Sicht und die kleinen Leckerbissen der Streckenposten genießen. Der frisch gebackene Kuchen wurde viel gelobt. Danke noch mal an unsere Bäckermeister.
Einige Teilnehmer waren ganz neu auf unseren Strecken. Aber es waren auch wieder viele unserer Stammwanderer unterwegs. Denn manch Einer will sich nun die begehrten Durchhaltemedaillen erlaufen. Wer dann viele Jahre dabei war, kann sogar auf eine echte Joska- Bleikristallmedaille hoffen. Das sind natürlich ganz begehrte Souvenirs. Aber mancher will auch nur seine neue Wanderschleife für seinen Wanderrucksack. Egal, es ist für Jeden was dabei. Und wenn es am Ende eine herrliche Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen sind. Denn nach vollendeter Tour schmecken die belegten Schnittchen, die Süßigkeiten oder das aufgeschnittene Obst am allerbesten. Für manch einen ist es auch der Glühwein oder das eine oder andere Feierabend Bierchen.
Dass es den Teilnehmer gut gefallen hat, zeigt unser neuer Teilnehmerrekord mit deutlich über 100 Startern. Damit hatten unsere 20 Kampfrichter an ihren Positionen alle Hände voll zu tun. Dafür noch einmal allen Gipfelposten ein großes Dankeschön. Denn ohne Euch ist genau diese Veranstaltung mit den kleinen individuellen Feinheiten und Überraschungen auf den Gipfeln nicht möglich. Aber es ist eben gerade das, was diese Tour so einmalig macht.
Und die Begeisterung bei unseren kleinen Läufern ist jedes Jahr herrlich, wenn sie mit ihren größeren Vereinskameraden gemeinsam auf die Strecke gehen dürfen. Da ist man schon ganz schön aufgeregt, wenn mich der Sachsenmeister an die Hand nimmt und mich den Berg hinauf zieht.
Aber hier zählt Teamgeist, soziale Kompetenz und Gemeinschaftssinn. Gemeinsam leiden und gemeinsam freuen steht hier im Vordergrund. Und gekämpft wurde gestern wieder um jede Sekunde und um jeden Punkt für die 20. Zittauer Gebirgsrangliste. Anna Baier (gestern die jüngste Läuferin) und Levana Pihan legten als erstes Team über die fünf Gipfel schon ganz schön vor. Damit waren die Verfolger im Zugzwang und konnten nicht bummeln. Kalle und Anton, die beiden Doppel- Sachsen- Meister ließen aber gar keinen Zweifel aufkommen, wer hier die Meister auf dieser Strecke sind. Sie verwiesen Jeremy und Jonathan sowie Bruno und Elisabeth auf die Plätze. Ebenfalls sehr gut fanden sich unsere zwei Kinderteams durch den zum großen Teil nicht mehr vorhandenen Gebirgswald. Nepomuk und Heidi gewannen vor Maria und Nelli, die beide sehr gute Ortskenntnis bewiesen. Auch das erste Team über sieben Gipfel mit Franz und Moritz setzte eine gute Markierung. Aber das Team Kunze mit Holm und Jacob war an diesem Tag nicht zu schlagen. Manch Einem gingen bei diesem 20 Km Lauf auch vorzeitig etwas die Körner aus. Und manch ein Team hatte Glück, wenn der Spitzenreiter nicht an den Start gehen konnte. So gelang es Annika mit ihrem Bruder, sich den dritten Platz zu erlaufen.
Bei den Frauen über sieben Gipfel hatte sich ein starkes Team zusammengestellt. Magdalena und Antje jagten die Bestzeit der Damen von 2014, wo ebenfalls Antje im Team stand. Aber schwer gezeichnet und ausgelaugt schrammte Antje mit Magda an ihrer Zeit von damals nur knapp vorbei.
Bei den Männern stellten sich in diesem Jahr nur zwei Teams den harten Bedingungen von ca. 30 km und 1600 Höhenmetern. Die Bestzeit von 2015 blieb auch hier unberührt. Aber die Männer waren im Ziel guter Dinge und sie hatten einen schönen Lauf hingelegt, auch wenn der eine oder andere Meter zu viel gelaufen wurde.
Bei den Wanderern haben sich 54 Teilnehmer auf den Weg der sieben oder 10 Gipfel gemacht. So viele Wanderer wie noch nie. Da gibt es keine Bestzeiten oder Platzierungen. Da sind die Gipfel das Ziel und am Ende das Erreichen der Skihütte vom PSV Zittau, wo ich meine Teilnehmerurkunde, meine Wanderschleife oder meine “Alle- Zehne“ Medaille in Empfang nehmen kann. Dabei gibt es schon schnelle Wanderer. Aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Das ist nur für die Sportfreunde wichtig, die am Nachmittag noch Gartenarbeiten durchführen müssen.
Sonst ist der Tag ein aktives gemeinsames Erlebnis mit meinen Sportfreunden, mit denen ich gerne zusammen sein möchte. Gemeinsam erlebte Zeit in meinem Leben, die so nie wieder kommt. Und dafür sage ich noch einmal Danke an alle Helfer und Teilnehmer für unsere gemeinsamen schönen Stunden. Ich hoffe, wir können davon noch viele erleben.
Sport Frei
V. Heinrich November 2025
Ergebnisse, Bilder